Anlässlich des Tages des Grundgesetzes am 23. Mai 2025 durfte der Leistungskurs Geschichte am Werner-von-Siemens-Gymnasium zwei besondere Gäste begrüßen: Dr. Nadja Hagendorn und Christina Gruber, beide Richterinnen am Amtsgericht Schöneberg, nahmen sich Zeit für einen spannenden und praxisnahen Austausch mit den Schülerinnen und Schülern.

Im Zentrum der Begegnung stand die Bedeutung des Grundgesetzes – nicht nur als historisches Dokument, sondern als gelebte Grundlage unseres Rechtsstaats. Gemeinsam mit dem Kurs wurde diskutiert, welche Rolle das Grundgesetz im Alltag spielt, wie es die Gesellschaft schützt und wie es die Arbeit im Gerichtswesen prägt.

Besonders eindrucksvoll war dabei der direkte Einblick in die juristische Praxis: Die beiden Richterinnen berichteten anschaulich aus ihrem Berufsalltag und erläuterten, wie Grundrechte in Gerichtsverfahren zur Anwendung kommen. Der Fokus lag dabei auf dem Bereich des Familienrechts – einem sensiblen Feld, in dem die Rechte von Eltern und Kindern oft gegeneinander abgewogen werden müssen.

Ein Höhepunkt des Vormittags war ein Rollenspiel, in dem die Schülerinnen und Schüler selbst in die Rolle von Beteiligten eines fiktiven Familienverfahrens schlüpften. Dabei ging es um das Wohlergehen eines Kindes – ein realistisches Szenario, das zentrale Fragen des Grundgesetzes berührte: Wie wird das Kindeswohl definiert? Wie werden die Grundrechte der Eltern berücksichtigt? Und wie trifft man in schwierigen Fällen eine gerechte Entscheidung?

Das Planspiel und der offene Austausch mit den Richterinnen waren nicht nur äußerst spannend, sondern auch eine echte Bereicherung für den Unterricht. Theorie und Praxis verbanden sich auf eindrucksvolle Weise – und zeigten, wie lebendig und bedeutsam unser Grundgesetz auch 75 Jahre nach seinem Inkrafttreten ist.

Ein herzliches Dankeschön an Dr. Nadja Hagendorn und Christina Gruber für ihren Besuch, ihre Offenheit und ihr Engagement für juristische Bildung!

Sebastian Telschow