Die Weihnachtskantate für junge Leute

Der in Zehlendorf lebende Komponist Klaus Wüsthoff und unsere Musiklehrerin Gisela Behm haben in den siebziger Jahren für unsere Schule ein Werk geschrieben, das in einzigartiger Weise eine Synthese aus Kantatenform, zeitgenössischen Stilmerkmalen der Pop- und Unterhaltungsmusik und entsprechend eingerichteter Instrumentierung bildete: "Die Weihnachtskantate für junge Leute". Gisela Behms Text konfrontiert die geschichtlichen Vorgänge des Weihnachtsereignisses mit den Gefühlen und Problemen der heutigen Zeit; Klaus Wüsthoffs musikalische Gegenüberstellung von Instrumenten der Popmusik, wie z.B. Schlagzeug, Baß und E-Gitarre, mit denen der klassischen Musik, wie Klavier, Flöte und Orgel, sollte eindeutig den Bezug der Weihnachtsgeschichte zur heutigen Zeit hervorheben. Auch die Einteilung des Chores in drei Gruppen sollte die musikalische Wirkung unterstützen: die Chorgruppe der Zweifler, die der Gläubigen und jene der Engel mit Maria und Josef. Mit dieser Gesamtkonzeption wurde eine Weihnachtskantate zu Gehör gebracht, die nicht nur die Geschichte erzählt, sondern auch zum Nachdenken anregen will, wie wir Weihnachten in unser Zeit feiern. Diese Absicht des Komponisten und der Texterin gilt allen Altersgruppen. In dieser Hinsicht erklärt sich auch die Titelzeile fast von selbst: Klaus Wüsthoff hat durch die Wahl der Titelworte versucht, das für junge Ohren immer nach schwermütigem Choral klingende Wort "Kantate" zu "verjüngen".Die vielen begeistert aufgenommenen Aufführungen - übrigens auch außerhalb der Werner-von-Siemens-Schule - haben gezeigt, mit wieviel Freude und Engagement dieses Stück erarbeitet und dargeboten worden ist. Auch hatte der Verfasser dieses kurzen Beitrags als damalig Mitwirkender immer das Gefühl, daß Podium und Publikum mit der Dauer des Stückes zusammenwuchsen und beim Schlußchoral "Freu‘ dich, Erd- und Sternenzelt" eine spürbare Freude über das gemeinschaftlich Erlebte den Saal erfüllte.In der Hoffnung, daß dieses Gefühl die Schüler, Lehrer und Eltern unserer Schule noch sooft wie möglich erleben können.Stefan Feurich (Abi 79)