Musikalisch sind die 80er immer noch IN. Wie die Informatik damals aussah, weiß allerdings niemand mehr. Die folgenden Texte wurden im ersten Webauftritt des WvS von Jürgen Frank veröffentlicht. Sie dienen hier zur Dokumentation der Zeitgeschichte.
Beschreibung des Zustands 1985
Hilfe, die Computer kommen! - Informatik an der Werner-von-Siemens-Oberschule Wird es in naher Zukunft eine Invasion der Computer an unserer Schule geben? Die Antwort lautet ja und nein. Ja, da es bereits einen Computer an der Schule gibt (einen alten Apple-II-Nachbau) und nein, weil dieses Gerät nicht von jedem genutzt werden kann. Das heißt im Klartext: Das derzeit vorhandene System (inkl. Peripherie - Geräten wie Drucker, Festplatte und Floppy) wird nur im naturwissenschaftlichen Unterricht der Oberstufe (Grundkurs) verwendet, bzw. diesem zur Verfügung gestellt. Das bedeutet Pech für die Mittelstufe. Für sie wird in nächster Zeit keine Möglichkeit geben, Computer an der Schule im Rahmen des Unterrichts zu benutzen. Doch zurück zur Hardware. Ein Computer ist zu wenig. Gibt es bald was neues? Auch hier wieder ein ja: An der Schule soll ein neues System der Firma Siemens installiert werden. Hierbei gibt es zwei Zentraleinheiten von Typ PC-MX (als Prozessor dient der Intel 80186), sowie 8 Terminals inklusive Diskettenlaufwerken (späte ergänzt durch Festplatten sowie Drucker). Für Freaks: eine Festplatte hat 23 MByte. Als Betriebssystem gibt es UNIX mit der Programmiersprache PASCAL. Zur Finanzierung wurden der Schule 40.000 DM zur Verfügung gestellt, wobei man erwähnen sollte, daß Siemens hier ordentlich was nachgelassen hat, da die 40.000 DM alleine nicht gerade viel gebracht hätten. Was die Nutzung noch betrifft: Nach einem Vorschlag der Schulsenatorin Laurin soll für die Mittelstufe ein "Anwendungskurs Informatik" eingeführt werden, warten wir‘s ab. Die Oberstufe kann sich freuen. Für sie gibt es bald Basiskurse, d.h. Informatik beim Abi. Als Trost für die Mittelstufe: alle Interessenten sollten vielleicht doch öfter die Hausaufgaben machen, es lohnt sich bestimmt!
Klasse 8a, 1985
Informatik 1988
"Was macht ihr denn da überhaupt?", ist die häufigste Frage bei Einführungsveranstaltungen zur Oberstufe. Die Antwort ist einfach: Wir lösen Probleme. Kleine Beispiele aus professionellen Computeranwendungen und Aufgaben aus anderen Schulfächern (selten Mathematik!) werden in so kleine, aufeinanderfolgende Lösungsschritte zerlegt, daß sogar eine Maschine diese Folge von Anweisungen verstehen kann. Natürlich schauen wir auch einmal in die "Kiste" und besprechen von Semester zu Semester genauer den inneren Aufbau eines Rechners. Anwendungen des Computers im Berufsleben, in der Technik, in immer mehr Bereichen des Alltags werden untersucht: Wo wird er eingesetzt, welche Arbeitskräfte ersetzt er dabei, was sagen die Betroffenen, wo liegen seine Grenzen, welche Rechte bietet uns der Datenschutz, welche Entwicklungen erwarten wir in den nächsten Jahren? Vom Schuljahr 1989/90 beginnen wir schon in der 11. Klasse, und nach dreijähriger Teilnahme kann man Informatik als 4. Prüfungsfach im Abitur wählen. Aber schon ein Jahr Informatik kann ein wenig die Scheu vor dieser Maschine nehmen, in die Bedienung einführen und über den immer breiteren Anwendungsbereich informieren. Zur Zeit arbeiten wir mit 10 Bildschirmarbeitsplätzen an Siemens-UNIX-Anlagen, dazu kommen noch zwei moderne Personalcomputer zur Demonstration von Grafikprogrammen, Robotersteuerung und ...
aus einer Schulbroschüre 1988