Als 1981 im Lateinkurs zum erstenmal die Idee einer Studienreise nach Rom aufkam - natürlich nur aus rein schulischen und pädagogisch wertvollen Gründen -, waren wir Schüler sofort begeistert; bei Herrn Klesar, unserm Lateinlehrer, überwogen zuerst noch die Zweifel. Aber mit der Zeit wurde durch unsere Beharrlichkeit - wie wichtig es doch für einen "echten" Lateinschüler sei, einmal Rom erlebt zu haben -, Herr Klesar auch richtig heißgemacht. Da wir in Frau Senf schnell die italienisch sprechende Begleiterin gefunden hatten, mußten nur noch Formalitäten und finanzielle Fragen geklärt werden. Aber wo ein Wille und wohlhabende Eltern sind, da bleiben keine Probleme. Als Reisetermin legten wir den 19.9. bis 2.10.1982 fest.Über die Bahnfahrt gäbe es nicht viel zu erzählen, eher über die Riesengaudi beim zusätzlichen Besuch des Münchener Oktoberfestes.Unsere Unterkunft in Rom war ein Diakonissenheim, nicht ganz so nobel wie das Hilton, aber sauber und deutlich billiger. Auch mit dem Wetter hatten wir Glück: Zu dieser Zeit war es sehr angenehm, nicht mehr so heiß, so daß wir oft stundenlang zu Fuß durch das antike Rom gepilgert sind, geführt von einem enthusiastischen Herrn Klesar, der uns aber, und das muß hier nochmals bemängelt werden, zu wenig Zeit für die interessanten Videospiele in den Bars ließ. Aber wir waren ja wegen der Historie in Rom, und es hat sich auch ohne Videospiel sehr gelohnt! Es wird ein bleibendes Erlebnis, dem Altertum auf Schritt und Tritt zu begegnen: das Forum Romanum erkunden, Villa Hadriani anschauen oder auf den Überresten des Hafens Ostia ´rumklettern.Was alles noch schöner machte: Wir verstanden uns prächtig, auch mit den Lehrern. Seitdem haben wir uns jedes Jahr einmal zu einem großen Rom-Revival-Treffen mit Spaghetti und italienischer Weincreme versammelt und nun verabredet, 10 Jahre danach erneut diese Rom-Fahrt zu machen, mit den damaligen Teilnehmern, auch beiden Lehrern! Alle nehmen sich zu dieser Zeit den erforderlichen Urlaub.An dieser Stelle ein deutliches Dankeschön an alle Lehrer - hier besonders an Frau Senf und Herrn Klesar -, die den Streß einer solchen Reise auf sich nehmen - sie ermöglichen jedem Schüler unvergeßliche Erlebnisse. Als Fazit für alle jetzigen und kommenden Schülergenerationen: Nervt eure Lehrer so lange, bis sie es nicht mehr hören können und erkennen, daß es sein muß - und dann vielleicht sogar nach R 0 M - traumhaft! Helmut Ulich (Abi 83)